🫣 Die Natur der Angst: Evolutionsbiologie

Angst ist in erster Linie eine Schutzfunktion des Körpers. Sie entsteht in der Amygdala, die als das emotionale Zentrum des Gehirns gilt. Sobald ein Reiz als potenzielle Gefahr wahrgenommen wird, leitet die Amygdala eine Reihe von physiologischen Reaktionen ein, die den Körper in den "Kampf- oder Fluchtmodus" versetzen. Der Herzschlag beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich an & Stresshormone wie Adrenalin & Cortisol werden freigesetzt. Diese Reaktionen sind darauf ausgelegt, unseren Körper in kürzester Zeit auf mögliche Bedrohungen vorzubereiten.

In unserer modernen Welt sind es meist psychologische & soziale Bedrohungen, die unseren Alltag prägen.

Angst im Alltag kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
🗨 Leistungsdruck
🗨 Soziale Erwartungen
🗨 Unsicherheiten über die Zukunft
🗨 Persönliche Versagensängste

Während diese Ängste auf realen Herausforderungen basieren können, werden sie durch die Wahrnehmung & Bewertung dieser Situationen oft überproportional verstärkt.

Kognitive Verzerrungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Menschen mit Angst neigen dazu, potenzielle Bedrohungen zu überschätzen & die eigene Fähigkeit, damit umzugehen, zu unterschätzen. Das führt dazu, dass Angstzustände entstehen, selbst wenn objektiv keine unmittelbare Gefahr droht.

Ein Beispiel hierfür ist die soziale Angststörung, bei der Betroffene übermäßig besorgt sind, in sozialen Situationen negativ bewertet zu werden. Diese Angst kann den Alltag erheblich beeinflussen, da selbst einfache Aufgaben wie das Sprechen in der Öffentlichkeit & das Treffen neuer Menschen zu starkem Stress führen können.

Angststörungen sind eine Gruppe von psychischen Erkrankungen, bei denen Angstreaktionen chronisch & übermäßig werden. Sie können das tägliche Leben stark beeinträchtigen & führen oft zu Vermeidungsverhalten, bei dem Betroffene versuchen, angstbesetzte Situationen zu umgehen.

Zu den häufigsten Formen gehören:

💭 Generalisierte Angststörung (GAD):
Hier leiden Betroffene unter einer ständigen & oft unbegründeten Sorge, die sich auf verschiedene Aspekte des Lebens erstreckt.
 
💭 Panikstörungen:
Diese zeichnen sich durch wiederholte Panikattacken aus, die plötzlich & ohne ersichtlichen Grund auftreten. Die Symptome sind sehr intensiv.
 
💭 Phobien:
Betroffene entwickeln starke Angst vor spezifischen Objekten & Situationen, z.B. Höhenangst, Flugangst & Angst vor engen Räumen.

Psychologische Ansätze zur Überwindung von Angst

1⃣ Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):
Die KVT ist eine der am besten erforschten & wirksamsten Methoden. Sie basiert auf der Idee, dass Gedanken, Gefühle & Verhaltensweisen miteinander verbunden sind. Indem man negative, irrationale Denkmuster erkennt & hinterfragt, kann man die daraus resultierende Angst abschwächen. Ein typisches Beispiel wäre das Erkennen von katastrophisierendem Denken – der Tendenz, das Schlimmste anzunehmen – & das Ersetzen dieser Denkmuster durch realistischere Einschätzungen.

🔖 Hofmann et al. - Cognitive behavioral therapy for anxiety disorders
🔖 APA-Cognitive Behavioral Therapy

2⃣ Expositionstherapie:
Bei dieser Therapieform werden Betroffene schrittweise & kontrolliert mit ihren angstauslösenden Reizen konfrontiert. Durch wiederholte Exposition lernt das Gehirn, dass die gefürchteten Situationen nicht so gefährlich sind, wie zunächst angenommen.

🔖 Powers et al. - Prolonged Exposure Therapy for PTSD

3⃣ Akzeptanz & Commitment-Therapie (ACT)
...ermutigt dazu, Angst & unangenehme Emotionen zu akzeptieren, anstatt sie zu bekämpfen. Sie zielt darauf ab, das Leben trotz der Angst weiterzuführen & sich auf persönliche Werte zu konzentrieren.

🔖 Acceptance & Commitment Therapy

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❓ Was denken Sie, soll Angst ganz aus unserem Leben verschwinden? Oder hat Angst eine wichtige Funktion & erinnert uns daran, vorsichtig zu sein?